FujiFilm X-HF1 bzw X-Half - Mein Erfahrungsbericht

3, Oktober, 2025 Lesezeit: 6 Minuten

Ich habe mir vor 2 Wochen eine FujiFilm X-Half gekauft gehabt, weil ich aus den zahlreichen Rezensionen entnommen habe, dass die Kamera toll sein soll, die Kreativität entfachen soll usw.

Die technischen Daten spare ich mir an dieser Stelle, die kann man auf vielen Seiten nachlesen, sind an sich auch nicht so spannend und sollen eigentlich bei dem Konzept auch nicht so die große Rolle spielen.
Mir war das Half-Konzept soweit fremd. Dieses kommt aus der analogen Fotografie, wo 35mm Filme eingesetzt wurden. In der Regel waren das 36erßFilme, sprich man konnte ca. 36 Fotos (die häufigste Variante) auf solch einen Film bringen. Bei Halbformatkameras wurde, wie der Name eigentlich schon verrät, nur ein halbes Foto aufgenommen, wodurch man statt 36 Fotos, 72 aufnehmen konnte. Diese waren im Hochformat. Dieses Konzept hat FujiFilm hier aufgegriffen für die FujiFilm X-Half bzw. X-HF1. Der Nachteil war, sofern das jemanden interessierte, die Qualität der Bilder wurde damit auch schlechter, das Korn deutlicher zu sehen. Dieser wesentliche Punkt hat auch meine Betrachtung auf die X-Half geändert, da auch hier nur ein halber Sensor zum Einsatz kommt, dieser aber vergleichsweise gut ist. Das hat dazu geführt, das ich am Ende schwarzweiß Fotos mit extra eingestellter Körnung belichtet habe.

Beginnen wir mit den negativen Dingen, die die meisten digitalen Fotografen in der Kamera sehen werden. Das ist einmal ein langsamer Autofokus, eine langsame Auslösung, ein brauchbares ISO bis ca. 1600, schlecht für Fotos bei schlechtem Licht (erinnert mich an die alten Kompaktkameras), das zu kleine Display (womit man aber leben kann) was manchmal etwas fummelig ist und auch schlecht zu lesen, wenn das Alter eine Rolle spielt. Fürs Filmen ist sie meiner Meinung nach nicht geeignet, diese Funktion hätte man aus meiner Sicht komplett auslassen können, das kann jedes Smartphone besser. Selbst für unter 200 Euro.

Das Positive an der Kamera ist, sie lädt zum Spielen ein. Man ist eher geneigt, auch viele unnötige Fotos zu machen weil sie klein und handlich ist, man sie einfach nicht so ernst nimmt. Sie glänzt mit den typischen Fuji-Filmsimulationen (eigene kann man leider nicht erstellen). Mit der Funktion, zwei Bilder auf ein Foto zu packen, sprich nebeneinander, um ein normales Fotoformat (35 mm) zu bekommen, kann man kurze und einfache Stories erstellen. Das scheint auch großen Anklang zu finden, für mich allerdings kein Thema, das geht auch ohne der Funktion.
Was ich sehr gut gefunden habe und was mir auch gefallen hat, ist die Filmsimulation. Ein Foto machen, das Bild nicht sehen, den Film weiterdrehen und das nächste Foto machen. Da kommt auch ein weiterer Punkt dazu, der mich stört: Ich hätte echt gerne den manuellen Fokus verwendet, aber durch den Sucher weiß man leider nicht, ob man nun scharfgestellt hat oder nicht. Das lässt dann mehr das Feeling einer billigen Einwegkamera aufkommen als das der "echten" Fotografie. Es ist einfach nur ein Glas durch das man schaut.
Die Kamera hat mir in den zwei Wochen, bevor ich sie wieder verkauft habe, zwar Spaß gemacht, mir aber nicht das Gefühl von analoger Fotografie gegeben, weil ich so eine Knipse nicht gekauft hätte bzw. wenn ich das will, diese für 25-40 Euro auf Amazon bekomme, mit echtem Film und genauso wenig Einfluss und Entscheidungsfreiheiten. Und da sind wir dann auch bei einem großem Punkt: Aus meiner Sicht sind die 799 Euro viel zu überteuert für das was einem die Kamera liefert. Ja sie lädt zum Spielen und Experimentieren ein, aber sie fördert definitiv nicht meine Kreativität. Ich kann natürlich hier nur von mir sprechen, aber mehr als 400 Euro würde ich dafür nicht noch einmal ausgeben. Es sei denn, Fuji bringt mehr Funktionen, die mehr dem analogen Feeling entspricht wie z. B. eine Lösung wie man manuell fokussieren kann im Filmsimulationsmodus. Und ein RAW-Format wäre auch wünschenswert.
Vielleicht noch als Tipp für jene, die mit dem Scrollen auf dem kleinen Display kämpfen: Ich habe mir ein Schutzglas für die freien Flächen des Displays gekauft und mit diesen hat das Scrollen dann problemlos funktioniert. Ich vermute einfach, dass hier das Problem ,die Vertiefung und die kleinen offenen Flächen des Displays sind. Durch das Glas ist die Fläche mit dem Kunststoffrahmen eben und daher leichter zu berühren.

Ich hoffe das meine Ansicht zu der X-Half für dich ggf. eine andere Perspektive bietet. Am Ende muss hier jeder für sich entscheiden, ob der Preis das "Habenwill-Gen" (wie es Steffen Böttcher so schön ausdrückt hat) aussticht oder ob es einem egal ist. Ich hole mir, da ich im Filmmodus nicht manuell fokussieren kann, dann lieber eher eine X-M5 als eine X-Half oder wie es ist, ich verwende einfach weiterhin meine X-T5 und hoffe, dass die X-E5 noch günstiger wird, denn beim aktuellen Preis würde ich eher zu einer X-T5 greifen.

Noch ein paar Bilder die ich mit der X-Half gemacht habe. Die Bilder sind jediglich verkleinert, allerdings nicht bearbeitet.


Update FujiFilm Film Rezepte

29, September, 2025 Lesezeit: ~1 Minute

Ich habe zum Leica Look ein vermutlich besseres Rezept gefunden als das meine. Es hat einen wärmeren Look, aber wie auch das andere habe ich es noch nicht ausreichend getestet. Beim HP5-Film bin ich einen anderen Weg gegangen, der etwas weniger hart ist, ist aber auch noch nicht viel getestet. Daher sehe ich die beiden mal als Beta-Film-Rezepte.

HP5 Plus 400

Leica X

Das PDF-Dokument wurde um die beiden Filmrezepte erweitert und kann unter der folgenden URL angeschaut bzw. heruntergeladen werden: https://www.gweepography.com/files/recipe/fuji/myFujifilmFilmSims.pdf


Meine FujiFilm Film Rezepte

27, September, 2025 Lesezeit: 2 Minuten

Dieser Artikel richtet sich vorwiegend an Fotografen die Fuji X Kameras verwenden.

Ich habe bis zu diesem Sommer nur die Filmsimulationen von Fuji verwendet. Bevor ich die Fuji X-T2 verkauft habe, habe ich den Filmlook von Kodak Chrome begonnen zu verwenden bzw. in die Richtung anzupassen. Den Look vom HP5-Film habe ich von jemand anderen übernommen, leider weiß ich die Quelle nicht mehr.
Der Leica M10 Look ist noch sehr frisch, ich bin damit noch nicht ganz zufrieden und muss ihn noch unter verschiedenen Lichtverhältnissen testen. Ich würde es mal als Beta-Phase bezeichnen. So ist mir beim Foto für diesen Blogpost aufgefallen, dass beim Licht, bei meinem Arbeitsplatz und seinem kalten Licht, das Bild zu blautönig wird. Allerdings habe ich auch im Freien und unter anderen Lichtverhältnissen noch zu wenig getestet, die Richtung dürfte aber in etwa stimmen.

Kodak Chrome Look

HP5 Film Look

Leica M10 Look (Beta Phase)

Die Rezepte habe ich in einem PDF Dokument zusammengefasst, welches du dir unter folgender URL anschauen bzw. herunterladen kannst: https://www.gweepography.com/files/recipe/fuji/myFujifilmFilmSims.pdf

Ich werde die Filmrezepte, wenn für mich welche hinzukommen, weiter einpflegen und auch alte im Dokument bestehen lassen. So ist der HP5-Filmlook z. B. nicht so ganz mein Ding, ich verwende da am Ende dann doch immer mein Lightroom-Preset. Beim Kodak Chrome ist das verschieden, auch hier habe ich mir für Lightroom etwas zusammengebastelt.


Fotobuch meiner alten Street Fotos (Saal Digital)

6, September, 2025 Lesezeit: 4 Minuten

Ich bin auf Facebook auf eine Aktion von Saal Digital gestoßen, wo ich um einen Gutschein über 100 Euro ansuchen konnte, um ein Professional Line Fotobuch zu bestellen. Bisher habe ich mich immer davor gedrückt (erfolgreich) ein Fotobuch zu erstellen und zu bestellen. Ich hatte mir aber schon vor ein paar Wochen überlegt, mir ein Fotobuch von meinen alten Street-Fotos anzufertigen und dachte mir, ich probier es aus. Daher habe ich mich angemeldet, habe einen Gutschein erhalten und dieses Fotobuch erstellt und bestellt. 
Die Vorderseite ist mit einem Acrylglas, der Rest ist außen aus einer Art Kunstleder. Die Seiten sind dick, wie aus einem Karton. Ich habe mich nebenbei noch für matte Seiten entschieden was den Preis noch um ein Stück nach oben getrieben hat. Gekostet hätte es in der aktuellen Aktion 128,62 Euro statt 174,49 Euro. Die 100 Euro werden allerdings nicht von der Aktion abgezogen. Der Preis ist für 86 Seiten im 30x21 Format und HighßEnd-Druck matt.

Die Qualität ist natürlich entsprechend gut, wenn ich an die zahlreichen Fotobücher denke, die in der Familie schon erstellt wurden, kein Vergleich. Natürlich waren diese auch günstiger. Ich kann mir z. B: vorstellen, dass ich dies alle 5 Jahre von meinen Street-Fotos mache oder für Hochzeiten oder ähnliche besondere Anlässe. Aber mir ist dabei allerdings auch wieder klar geworden, ich muss mehr Fotos entwickeln. Auch wenn ich ein Fotobuch gestalte, möchte ich in Zukunft die Bilder ausgedruckt selektieren, nicht am Bildschirm.

Der Versand war übrigens so mittelmäßig, das heißt, die Bestätigung, dass das Fotobuch fertig ist, kam eigentlich recht schnell, aber es dauerte bis es bei mir angekommen ist. Nebenbei hat es sich um 2 oder 3 Tage, vom angegebenen Liefertermin, verspätet. 

Die Software ist im Übrigen in Ordnung, was ich nicht so toll fand, war bei den Texten. Ich würde mir wünschen, dass ich ein Textfeld frei definiere (in allen richtungen Variable) und mir entsprechende Textwerkzeuge zur Vergügung gestellt werden. Hier könnte es aus meiner Sicht etwas mehr Funktionen geben. Alles andere war aber einfach zu bedienen und es gab keinerlei Probleme. Ich habe mein Fotobuch lokal gespeichert, man kann aber auch in der Cloud sein Fotobuch ablegen. 

Als nächstes möchte ich einmal eine günstigere Variante erstellen, ich brauche mehr Vergleiche. Erst durch die Erfahrung mit anderen Fotobuechern, kann ich die Qualitaet dieses Fotobuches besser beurteilen. Daher werde ich zu gegebenen Zeitpunkt nochmal auf dieses Fotobuch zurückkommen. Nennen wir es mein Referenz Fotobuch.


Regeneratio

30, August, 2025 Lesezeit: 2 Minuten

Regeneratio ist lateinisch und steht für die Wiedergeburt. Damit beziehe ich mich auf meine Vergangenheit in der Fotografie, meinen ehemaligen Webauftritt und gweepography. Ich habe im Jahr 2010 mit der Fotografie begonnen (auf die Geschichte werde ich noch in einem anderen Beitrag eingehen) und ein paar Jahre fotografiert. Es kam irgendwann der Tag, da nahm die Fotografie einen Weg in meinem Leben ein, der nicht mehr der meine war. Ich fotografierte, weil ich das Gefühl hatte, das andere es von mir erwarteten. Hochzeiten, Feiern etc. Meine Fotos entstanden nicht mehr durch meine Leidenschaft, sondern eben aus dem Gefühl heraus, dass es andere von mir erwarten. Die letzten Jahre habe ich nur noch lieblose Fotos geschossen, selten und immer mit dem Beigeschmack von Unzufriedenheit, ohne Liebe und Leidenschaft, die ich zuvor für die Fotografie empfand.

Seit Anfang dieses Jahres ist diese Liebe zur Fotografie wieder da und ich kann mich meiner Leidenschaft hingeben. Ich fotografiere, wann und wie ich es will. Dabei habe ich auch gelernt, dass die Fotografie (was schon von vielen anderen Fotografen beschrieben wurde) wie ein Muskel ist, der trainiert werden will. Warum? Weil ich gemerkt habe, ich bin aus der Übung gekommen. Doch es wird immer besser und in machen Dingen, habe ich mein alter Ego überholt.

Mit diesem Blog will ich meine Erfahrungen teilen, meine Gedanken, Fotos usw. Ich bin nicht Ansel Adams, nicht Henri Cartier-Bresson, nicht Robert Capa oder Helmut Newton. Ich bin ein Hobbyfotograf mit ein paar Jahren Erfahrung, der die Fotografie ernst nimmt, mit ihr experimentiert und sie liebt. Mein Interesse fällt vor allem auf die People-/Portraitfotografie, Streetfotografie und Fotoreportagen.

Damit soll diese Reise beginnen ...

Das Reiseziel ist nie ein Ort, sonderen eine neue Art, die Dinge zu sehen.
Henry Miller